Inmitten all der Schreie und dem Lärm des Krieges, da draußen, in Israel, Iran, Russland – und in den Augen unserer Kinder auf den Schulhöfen – spüren wir den Schatten, der sich über unsere Welt legt. Eine Welt, die zu vergessen scheint, was wirklich zählt. Haben wir denn nichts gelernt?
Haben wir nicht begriffen, dass Corona eine Warnung war?
Haben wir all das Leid, all die Bilder des Schmerzes, der Einsamkeit und der Tränen im Angesicht des Todes schon vergessen? Haben die unzähligen Schicksale, die Verluste, die uns so tief getroffen haben, nichts bewirkt? Haben wir diese Zeit überlebt, nur um wieder in alte Muster zurückzufallen – voller Hass, voller Gier, voller Neid?
Für mich persönlich hat uns die Pandemie gezeigt, wie zerbrechlich unser Leben ist, wie sehr wir voneinander abhängig sind. Gefühlt war sie ein Weckruf, dass unsere Zeit begrenzt ist, dass es nicht um Macht oder Besitz geht, sondern darum, wie wir miteinander umgehen und wie wir diese Welt gestalten, während wir hier sein dürfen. DENN ALLES IM LEBEN HAT SEINE ZEIT!
Jeden Tag dreht sich die Zeit weiter und ich frage mich: Wie viele Sonnenaufgänge haben wir übersehen, wie oft haben wir den Regen ignoriert, der Leben schenkt?
Stattdessen blicken wir auf die Felder des Todes, die wir selbst geschaffen haben. Was ist mit den Träumen, die wir einst teilten – all das, was uns wichtig war? Haben wir es einfach vergessen? Haben wir nicht bemerkt, wie viel Blut schon vergossen wurde? Hören wir nicht, wie die Erde schreit, wie die Küsten der Meere weinen?
Warum füllen wir unsere kurze Zeit auf dieser Erde mit Gewalt, Zorn und Neid?
Schon in den kleinen Momenten unseres Alltags begegnen uns Missgunst und Gier. In den Blicken der Menschen, in unseren Gedanken – überall lauert diese Dunkelheit. Doch genau hier beginnt die Veränderung. Wenn wir aufhören, auf das zu schauen, was andere haben und beginnen, mit dem zufrieden zu sein, was in uns liegt, dann wird die Welt ein Stück friedlicher. Frieden beginnt nicht mit großen politischen Gesten, sondern im Kleinen, IN UNS SELBST.
Wir reden so oft von Freiheit, doch was ist mit den Menschen, denen diese Freiheit verwehrt bleibt? Was ist mit den sterbenden Kindern, deren Tränen wir einfach übersehen? Was ist mit den Elefanten, denen wir ihre Heimat nehmen, den Ozeanen, die wir zerstören, den Wäldern, die wir abbrennen?
Spüren wir überhaupt noch die blutende Erde unter unseren Füßen?
Die Tiere, die Kinder, die Natur – all das stirbt unter unserer Teilnahmslosigkeit. Es ist, als ob die Welt um uns herum zusammenbricht und wir einfach nur zuschauen.
Es ist leicht, sich in der Flut der negativen Nachrichten zu verlieren. Wir hören von Kriegen, von Konflikten, von zerstörten Lebensräumen, und es fühlt sich an, als wäre das alles zu groß für uns. Aber genau hier müssen wir innehalten.
Die Wahrheit ist: Veränderung beginnt im Kleinen. Sie beginnt mit uns – bei jedem Einzelnen.
Stell dir vor, wir kämen an einen Ort, einen wunderschönen Platz, den wir nutzen dürfen. Wie viel schöner wäre es, wenn wir ihn nicht nur respektvoll behandeln, sondern ihn sogar noch schöner hinterlassen, als wir ihn vorgefunden haben? Wenn jeder von uns diesen Anspruch an sich hätte – sei es in unserem Zuhause, in der Gemeinschaft oder in unseren Herzen – dann könnte die Welt heilen. Denn es sind die kleinen Schritte, die wir im Alltag gehen, die das Große verändern.
Und am Ende unseres Weges…
spielt es keine Rolle, wer wir sind oder woher wir kommen – wir alle werden eines Tages diesen Planeten verlassen. Niemand von uns nimmt Reichtum, Macht oder Besitztümer mit. Am Ende werden wir alle denselben Weg gehen, mit leeren Händen. Was bleibt, ist nicht das, was wir besessen haben, sondern das, was wir in den Herzen anderer hinterlassen. Wir alle sterben und in diesem Punkt sind wir alle gleich, denn der Tod macht keine Unterschiede.
Und was wird dann bleiben, wenn wir die Menschen um uns vergraulen? Wenn der Hass sich immer mehr wie ein Schatten ausbreitet, was bleibt dann?
Am Ende stehen wir allein – ohne die Hand, die uns hält, wenn wir diese Welt verlassen. Kein sanfter Halt, der uns über die Brücke des Abschieds führt. Doch wenn wir in Liebe gehen, begleitet uns ein Herz, das wir nie verlieren werden und eine Hand, die uns sicher über die Regenbogenbrücke führt. Denn am Ende zählt, wie wir gelebt haben und wie viele Menschen bereit sind, unsere Hand zu halten, wenn wir gehen.
Lasst uns nicht länger die Augen vor dem Wesentlichen verschließen. Lasst uns den Weg des Friedens wählen – im Großen und im Kleinen.
Denn wir alle – die Menschen, die Tiere, die Erde selbst – verdienen es, diese Welt in Frieden zu hinterlassen.
Lasst uns damit anfangen, die Welt zu verändern – eine kleine Tat des Friedens nach der anderen. Die Zukunft liegt in unseren Händen und das ist alles, was zählt.
Eure Nicole