Ein kleines Licht schenkt Zuversicht

Wie ist eure aktuelle Gefühlslage?

Wie geht es euch?

 

Ich möchte euch mit auf eine kleine Reise nehmen.

 

Ich erinnere mich an diesen Frühling, als die ersten Vögel auf den Bäumen zwitscherten und die letzten Eisrosen unsere Fenster schmückten. Bei einem kleinen Spaziergang um den See zog mir ein kalter Windzug um die Nase. Und wisst ihr woran ich mich noch erinnere. Immer wieder sind mir bei diesen Spaziergängen Menschen begegnet. Unterschiedliche Menschen, mit vielen zufriedenen und glücklichen Gesichtern. Wir alle hatten keine Ahnung, was uns in den kommenden Wochen erwarten würde.

Dann kam Corona. Das Leben, eigentlich alles hat sich mit einmal grundlegend verändert. Viele Menschen hatten in dieser Phase viele Fragen, zu denen es noch keine wirklichen Antworten gibt. Zudem gab es zum ersten Mal auf dieser Welt eine gemeinschaftliche Unsicherheit, die mit einer sehr großen Sorge sich anzustecken, verbunden war. Eine Unsicherheit überkam uns Menschen.

Und dann geschah etwas, das bis vor wenigen Monaten noch unvorstellbar gewesen war – der Lockdown – der uns alle spüren lassen hat, dass unsere Freiheit nicht selbstverständlich ist. Immer wieder gab es Gespräche in den Medien, aber auch in den privaten Bereichen, über die vielen Ängste um die Krankheit und um unsere Wirtschaft. Cafés, Restaurants, Hotelbetriebe, kleine Läden und vieles mehr bangten um ihre Existenz. Dann kam der Sommer. Er brachte uns allen eine kleine Erholungsphase.

Nun hat sich die ganze Situation rund um Corona wieder zugespitzt und die Maßnahmen ähneln dem Lockdown im Frühjahr. Und wisst ihr was: es ist ernsthaft wieder so gekommen, wie ich es vermutet habe. Haben wir im Frühling nichts gelernt?

Ich möchte euch nun verraten, worüber ich mir Gedanken mache.

 

Gewiss, ich denke auch über die Krankheit und all die anderen Dinge nach. Aber am meisten denke ich über das wirkliche Ausmaß im Umgang mit dieser Krankheit nach. Damit meine ich nicht nur die Menschen, die an Corona sterben, sondern vielmehr denke ich daran, was Corona mit uns und mit unseren Kindern macht? Es ist eine Ausnahmesituation, in der viele Menschen an ihre Grenzen stoßen, ob groß oder klein. Auch ich! Ich bin davon überzeugt: Corona macht viel mehr mit uns als wir uns dessen Bewusst sind. Tagtäglich tragen wir zum Schutz unsere Masken. Das ist auch richtig und wichtig. Hinter den Masken gibt es so viele wunderschöne Gesichter, die zu dieser Zeit im
Verborgenen bleiben und mit ihren Ängsten alleine sind. Und ich bin mir sicher, dass viele Menschen sich wünschen wieder in all die wunderbaren Gesichter zu blicken, um die Freiheit des Lebens zu spüren.

Aber das muss wohl noch warten. Und anstelle der Freiheit wird die ständige Sorge, sich mit diesem Virus anzustecken wieder größer. Durch diese Angst sich anzustecken entsteht für manch einen sogar ein totaler Rückzug und somit die Isolation von der Gesellschaft. Eigentlich der Beginn einer Winter-Depression die unsere Seelen noch mehr belastet. Nicht umsonst eilt dem elften Monat ein schlechter Ruf voraus. Für manch einen sind das keine guten Aussichten für die nächsten 4 Wochen. In den Sommermonaten war der Lockdown, ebenfalls wie in der jetzigen Situation, zwingend erforderlich. Aber die Rahmenbedingungen waren für uns alle wesentlich einfacher. Wir Menschen, brauchen nicht nur andere Menschen, um uns wohl zu fühlen oder um ein zufriedenes glückliches Leben zu führen.

Nein wir brauchen mehr als das. Es gibt zahlreiche kleine Dinge, die genauso wichtig sind wie die Luft zum Atmen. Ich spreche von den sportlichen Aktivitäten, um den Stress besser abzubauen, von Erholungsurlauben um die Seele baumeln zu lassen, von Kinderfreizeitangeboten  um dem Bewegungsdrang auszuleben oder von all den Vereinen, die uns ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln. Letztlich bleiben viele Menschen gerade mit ihren Sorgen und Ängsten hinter der Maske für sich allein. Wir hoffen vermutlich alle, dass nach diesem tristen Monat November alle die Advents- und Weihnachtszeit wieder in Gemeinschaft verbringen können. Da wir uns in Zeiten des Lockdowns nicht persönlich treffen dürfen, lasst uns ein Zeichen der Zusammengehörigkeit teilen.

Mit einem Licht im Fenster
können wir uns in den dunklen Tagen eine Botschaft senden,
wir sind füreinander da.